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Graduiertenkolleg: Religiöse Differenzen gestalten


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Feierliche Eröffnung des Graduiertenkollegs am 12. Dezember 2018

© Elena Scholz V.l.n.r. Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Mohamed Mansour, IIT, Post-Doc Dr. Jennifer Griggs KT, Wissenschaftliche Mitarbeiterin kooptiert Lisa-Marie Krone KT, Wissenschaftlicher Mitarbeiter kooptiert Vincent Peltz ET, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Severin Parzinger KT, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Adam Shehata IIT, Vorderer Reihe: Wissenschafltiche Mitarbeiterin Annika Göbel ET und Wissenschaftliche Mitarbeiterin Anne Danielle Turck ET.

„Religiöse Differenzen gestalten.
Pluralismusbildung in Christentum und Islam“
Feierliche Eröffnung des Graduiertenkollegs
der drei theologischen Institute der Universität Osnabrück

Anfang Oktober hat an der Universität Osnabrück ein besonderes Graduiertenkolleg seine Arbeit aufgenommen. Erstmals werden Doktorandinnen und Doktoranden aus der evangelischen, islamischen und katholischen Theologie gemeinsam ausgebildet. Das Kolleg wurde am 12.12.2018 im Rahmen eines akademischen Festaktes der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Graduiertenkolleg wird von den Instituten für evangelische, islamische und katholische Theologie getragen und fördert Doktorandinnen und Doktoranden aus den drei Theologien.  Dabei wird jede Dissertation von einem christlich-muslimischen Tandem betreut. Das ist im deutschsprachigen Wissenschaftsraum einmalig – und auch weltweit hoch innovativ.

In seinen Begrüßungsworten erläuterte Prof. Dr. Gregor Etzelmüller (Institut für evangelische Theologie), dass Christentum und Islam sich immer schon plural ausdifferenziert haben und dazu befähigen können, religiöse Differenzen konstruktiv zu gestalten. Prof. Dr. Habib El Mallouki (Institut für islamische Theologie) verwies auf den bereits seit zehn Jahren bestehenden engagierten und konstruktiven Dialog der drei theologischen Institute in Osnabrück. Das Graduiertenkolleg mache diese Arbeit international sichtbar und entwickle sie inhaltlich weiter. Dabei arbeite man, wie Prof. Dr. Margit Eckholt (Institut für katholische Theologie) betonte, an der Entwicklung eines spezifisch Osnabrücker Profils des interreligiösen Dialogs. Das Kolleg werde sich mit den hermeneutischen Grundlagen des interreligiösen Dialogs, der Aufgabe der interreligiösen Bildung und dem Phänomen der Pluralismusbildung in Christentum und Islam auseinandersetzen. Neben Tagungen und Ringvorlesungen ist auch ein Symposium an der Universität Sarajevo geplant.

Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke betonte in ihrem Grußwort als Vizepräsidentin für Studium und Lehre die Chancen und Herausforderungen für das neu gegründete Graduiertenkolleg. Der von Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Universität Flensburg) gehaltene Festvortrag „Plurale Wirklichkeit – religiöse Eindeutigkeit? Zum Umgang mit Differenzen in Christentum und Islam“ thematisierte die von Reinhold Bernhardt aufgestellte These, der intra- und interreligiöse Dialog realisiere sich in der dynamischen Balance zwischen der empathischen Haltung eines auf Verstehen zielenden Einfühlens in den Anderen einerseits und der eigenen konfessionellen Haltung andererseits. Middelbeck-Varwick hob dabei hervor, dass der Dialog der Religionen notwendig und alternativlos sei.

Anschließend stellten sich die neuen Mitarbeiter des Graduiertenkollegs vor. Als Post-Doc konnte Dr. Jennifer Griggs von der London School of Oriental and African Studies für den Standort Osnabrück gewonnen werden. Als Doktorandinnen und Doktoranden gehören zum Kolleg: Annika Göbel, Mohammed Mansour, Severin Parzinger, Adam Shehata, Anne Turck als wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Lisa-Marie Krone und Vincent Peltz als kooptierte Mitglieder. Die Dissertationsprojekte beschäftigen sich mit interreligiösen Familienkonstellationen, dem Umgang mit dem Anderen in der arabischen Lyrik, der Gestaltung religiöser Differenzen in Südamerika, dem Menschenbild des Islam, dem Theater als säkularem Ort des interreligiösen Dialogs, Hannah Arendt und dem Islambild der sog. Orientmissionen.

Für das musikalische Rahmenprogramm der Veranstaltung sorgte Wael Alagha (Mainz) auf der Oud (Kurzhalslaute).

                                                                                                                                       Lisa-Marie Krone